Aus der Praxis: Bodenbearbeitung

Mit einer sorgfältigen, an den Standort angepassten und termingerechten Bodenbearbeitung wird die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ernte geschaffen. Gerade unter Berücksichtigung der Änderungen in der Düngeverordnung und dem Wegfall von Pflanzenschutzmitteln gewinnt die Bodenbearbeitung zunehmend an Bedeutung.

 

Optimale Bodenbeschaffenheit:

 

Verdichtungsfrei

Krümelig

Rückverfestigt

Gelockert

 

 

 

Ungünstige Bodenbeschaffenheit: Verdichtungen im Ober- oder Unterboden sorgen für

 

Eingeschränktes Wurzelwachstum

Erosion und Verschlämmung

Nährstoffmangel

erhebliche Mindererträge

 


Stufen der Bodenbearbeitung

Die Bodenbearbeitung erfolgt meist in drei Schritten, die an die lokale Beschaffenheit der Böden und die Kulturen angepasst werden müssen. Mit entsprechenden Geräten ist es außerdem möglich, einige dieser Schritte in einer Überfahrt zu erledigen.

1. Stoppelbearbeitung

 

Zeitnah nach der Ernte sollte mit der Stoppelbearbeitung der Boden flach gelockert werden. Erntereste werden dabei durchmischt und eingearbeitet. Die Stoppelbearbeitung  regt Ausfallsamen und Unkräuter zum Keimen an, bricht die Kapillarität und verteilt die Erntereste gleichmäßig.

Angewendete Verfahrenstechniken:

 

- (Flach-)Grubber

- Scheibeneggen

- Strohstriegel

 

 

 

 

 

 

2. Grundbodenbearbeitung

 

Die Grundbodenbearbeitung lockert den Boden, um ein ungestörtes Wurzelwachstum der Folgekultur zu ermöglichen. Es wird unterschieden in wendende und nichtwendende Verfahren.

 

  • Das wendende Verfahren (Pflug) weist die höchste Bearbeitungsintensität auf. Die Störung des Oberbodens auf Krumentiefe bis 35 cm ist sehr hoch.Die Ackerhygiene wird jedoch deutlich verbessert.
  • Nichtwendende Verfahren sind aufgrund der lockernden und mischenden Arbeitsweise von geringerer Intensität und schonen den Wasserhaushalt.

 

Angewendete Verfahrenstechniken:

- Pflug

- (Tiefen-)Grubber

- Tiefenlockerer

- Spatenmaschinen

3. Saatbettbereitung

 

Mit der Saatbettbereitung soll ein sogenanntes stratifiziertes Saatbett erzeugt werden. Das heißt, das Gerät ermöglicht, dass der Boden unterhalb des Saatkorns gut rückverfestigt wird, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Gleichzeitig wird ein hoher Feinerde-Anteil im Saathorizont und eine grobe Struktur an der Oberfläche angestrebt.

 

Angewendete Verfahrenstechniken:

 

- Saatbetteggen

- Kreiseleggen

 

 

 

 

 

 

Sonderform: Mulchsaatverfahren (konservierend)

 

Im Gegensatz zu der Bearbeitung mit dem Pflug wird beim Mulchsaatverfahren eine etwas flachere, nicht wendende Bodenbearbeitung durchgeführt. Hierbei verbleibt der Pflanzenmulch, also die Biomasse einer Zwischenfrucht oder Stroh der Vorfrucht,vor und nach der Aussaat auf der Bodenoberfläche. Die Aussaat kann hierbei als "Mulchsaatverfahren mit Saatbettbereitung" (MSmS) oder als "Mulchsaatverfahren ohne Saatbettbereitung" (MSoS) erfolgen.

 

Angewendete Verfahrenstechniken:

 

- Mulchsaatmaschinen

 

 

 

 

Sonderform: Strip Till Verfahren / Streifenbearbeitung

 

Beim Strip Till-Verfahren erfolgt eine schmale, streifenweise Lockerung des Bodens. Der Rest des Ackerbodens bleibt unbearbeitet. Damit werden die Vorteile der herkömmlichen Verfahren kombiniert. Die Saat erfolgt parallel oder absätzig genau in den vorher bearbeiteten Streifen.

 

Angewendete Verfahrenstechniken:

 

- Strip-Till Grubber

 

 

 

Sonderform: Direktsaat

 

Mit dem Direktsaatverfahren wird das Prinzip der „Festbodenwirtschaft“ verfolgt. Bei diesem Verfahren wird auf jegliche Maßnahmen zur Grundbodenbearbeitung und Saatbettbereitung verzichtet. Da die Aussaat in die unbearbeiteten Stoppeln der Vorfrucht erfolgt, sollten die Sämaschinen mit Schneidscheiben ausgerüstet sein.

 

Angewendete Verfahrenstechniken:

 

- Mulchsaatmaschinen mit Schneidscheiben

 

 

 

 

 

Ziele der Bodenbearbeitung

 

eine möglichst günstige Beeinflussung der Bodenstruktur

Erhaltung des Humusgehaltes

Schonung Bodenlebens und des Wasserhaushalts

Minderung oder Vermeidung von schädlichen Bodenverdichtungen

Minderung oder Vermeidung von Bodenerosion

Regulierung von Konkurrenz- und Schadpflanzenbewuchs

 

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